Erleben

Seiteninhalt

Möchten Sie Inhalte von https://giessen.maps.arcgis.com/ laden?

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

"Ablösung" - Skulptur

Objekt: Skulptur, Basalt
Standort: Wiese in Richtung Neubauten
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Alter Steinbacher Weg
KünstlerIn: Michaela Hagen, damals Wettenberg, jetzt Oberursel
Material: Basalt
Entstehung: beim 1. Londorfer Bildhauer-Symposium Aug. 1997
Aufstellung: Dez. 1997
Eigentümer: Leihgabe der Künstlerin

Beschreibung
Auf einer kleinen Geländekante wurde ein scheibenartiger Basaltstein, auf der Kante stehend, platziert. Auf der vorderen Seite ist die ursprüngliche Steinstruktur belassen. Der Journalist Töpfer zitiert die Künstlerin Michaela Hagen: „Ich mache keine geometrischen Figuren, ich suche die dem Stein innewohnende Dynamik, der ich die Dynamik meiner eigenen Gestaltung folgen lassen möchte. In einem übergeordneten Sinn drückt der Stein Lebenskraft aus. (…) Bei dem hier ausgewählten Stein bewegt sich die Kraft aus dem Zentrum nach außen. Leben und Tod. Ich fand die Basaltlava gut zu bearbeiten und habe ohne Maschine alles handgearbeitet, genauer: gespitzt.“

Künstlerinnen-Vita
MICHAELA HAGEN, geb. 1962, lebt in Oberursel. Sie studierte Agrarwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, war Mitarbeiterin am Institut für Agrarsoziologie. Anfang der 90er Jahre machte sie eine Ausbildung als Steinbildhauerin in Friedrichsdorf/Hessen. Seit 1995 arbeitet sie als Bildhauerin. Sie engagiert sich in der Kulturinitiative Karben, die seit 2000 im Sommer Bildhauerkurse anbietet. Seit einigen Jahren ist sie Kunstlehrerin am Gymnasium Oberursel im Hochtaunus. Auch mit ihren Schulklassen macht sie Kunstprojekt, etwa Bilder für den Neubau des Klinikums. Ihr Werk in Gießen wurde von den Rechtswissenschaften angekauft.

Kunst auf dem Ju-Wi-Campus
- Pressemitteilung 1997: „Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen wurden im Dezember 1997 auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Licher Straße aufgestellt. Die Skulpturen sind das Ergebnis eines Bildhauer-Symposions, das im Oktober 1997 im Londorfer Steinbruch der Basaltwerke Gießen-Buseck stattfand. Auf Anregung des Londorfer Bildhauers Alf Becker hatte es der Geschäftsführer der Basaltwerke, Siegfried Diehl, jungen Bildhauerinnen und Bildhauern ermöglicht, drei Wochen lang dort zu wohnen und zu arbeiten. Kostenlos stellte er ihnen bis zu zehn Tonnen schwere Basaltsteine zur Verfügung und sorgte dafür, dass diese jederzeit umgesetzt werden konnten. Am Ende des Symposions verabredete der Präsident der Justus-Liebig-Universität Prof. Heinz Bauer, mit den Künstlerinnen und Künstlern, die Aufstellung der Skulpturen für mindestens ein Jahr zu organisieren. Gemeinsam mit dem Direktor des Staatsbauamtes, Gerd Römer, und dem Leiter des Kulturamtes, Dr. Friedhelm Häring, sowie mit Zustimmung der Fachbereiche wurde entschieden, dass die Skulpturen auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften platziert werden sollen. (…)“
- Ergänzung: Durch Vermittlung von Gerd Römer wurden aus dem Sonderbaufonds Hessen angekauft: die Skulpturen von Petra Lange und Gisela Jäckle. Das JLU-Dekanat Recht erwarb den Stein von Michaela Hagen. Von zehn Symposion-Teilnehmern beteiligten sich drei nicht an der Aufstellung in Gießen, Marc Bertram ließ seine Skulptur nach zwei Jahren abholen. Die verbliebenen Skulpturen fanden keine Käufer, blieben jedoch vor Ort. In der Presse wurde die Aktion sogleich als „Zweiter Skulpturenpark“ bezeichnet. Es folgten jedoch keine vergleichbaren Aktivitäten wie beim Kunstweg am Philosophikum, das Ensemble ist daher weitgehend unbekannt. Eine wichtige Quelle zum Symposion ist der Bericht des Journalisten Wolfgang Toepfer für die Zeitschrift Naturstein. Er hat das gesamte Symposion begleitet, fotografisch und mit Interviews.

Literaturhinweise
Zur Künstlerin: Wetterauer Zeitung, 24.4.2019, Kreativ sein im Reich der Steine;
Taunus-Nachrichten zu 25 Jahre Oberurseler Woche, 20.3.2014, Schüler malen für Patienten Naturmotive in warmen Farben.
Berichte zum 1. Londorfer Bildhauer-Symposion: GAZ 12.5.1997 (av), Steinbruch wird zum überdimensionalen Museum (Ankündigung); GAZ 30.7.1997 (rüg), Vom „Schiffsbug“ zur Kommunikation in Stein (Start); Zeitschrift Naturstein 10/97, Wolfgang Toepfer, Bildhauer in Basalt, S. 54-59;
Zum Aufstellen auf dem JuWi-Gelände (Pressemitteilung): GA xx.Dez.1997, An der JLU entsteht ein zweiter Skulpturenpark; GAZ 10.12.1997, Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen aufgestellt.
Wiederentdeckt 2016: GAZ 10.5.2016, Dagmar Klein, Als zweiter Kunstweg angedacht.

Autorin: Dagmar Klein, Oktober 2023

Newsletter

Bestellen Sie sich hier den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.