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»Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen« - Installation

Objekt: Rote Bänder über Kopf
Standort: Neubau Recht und Wirtschaft, Cafeteria-Foyer
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Alter Steinbacher Weg
Künstler: Thomas Vinson, Gießen/Paris
Material: Bänder
Entstehung: Kunst am Bau 2016
Aufstellung:
Eigentümer: LBIH Hessen, Justus-Liebig-Universität

Beschreibung
Der Neubau für die Fachbereiche Recht und Wirtschaft wurde 2016 offiziell eröffnet. Für die Kunst-am-Bau-Maßnahme war der Ort vorgegeben: das hohe Foyer der Cafeteria, das vom Gebäudeinneren und von der Grünanlage her zugänglich ist. Der normale Studienablauf sollte dadurch nicht gestört werden. Der beauftragte Künstler Thomas Vinson berücksichtigte diese Besonderheiten. Die Ansicht von außen ist durch die hohe Fensterfront vor allem im Winter gut sichtbar, wenn die Innenbeleuchtung angeschaltet ist. Die Höhe des Foyers reicht über drei Stockwerke, ermöglicht also Mehrfachansichten.
Vinson ließ zwei rote Bänder in mittlerer Höhe über Kreuz verspannen, die leicht schräg nach oben laufen. Der Eindruck des Sich-Berührens entsteht nur optisch von bestimmten Standorten aus. Die eher komplizierte Raumarchitektur erschließt sich nur von oben. Der klangvolle Titel des Werks stammt aus der Bach-Cantate BW 195: „Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen“. Das ist durchaus gemeint als Anspielung auf die Juristerei, die der Künstler ja vom eigenen Studium kennt. Die Farbe der Installationsbänder ist bewusst gewählt, sie verweist auf die rote Farbe der Gesetzesbücher und der darin befindlichen Markierungsbänder. Es ist ein behutsamer künstlerischer Eingriff in eine bestehende Architektur, in einer Mischung aus Abstraktion und konkreter Ortsbezogenheit.

Künstler-Vita
THOMAS VINSON, geb. 1970, ist in Gießen ebenso zuhause wie in Paris. Sein französischer Vater war Architekt, seine deutsche Mutter unterrichtete am Goethe-Institut. Er studierte zunächst Jura an der Sorbonne, bevor er sich der Bildhauerei zuwandte und an die Universität in Houston/USA ging. Vinson blickt auf zahlreiche Ausstellungen und Aufträge weltweit zurück. Dazu kommt seine Lehrtätigkeit für Bildhauerei, die er u.a. am JLU-Institut für Kunstpädagogik 2013-18 ausübte. Seit 2014 ist er Dozent, seit 2019 Honorarprofessor für Gestaltung an der Technischen Hochschule Mittelhessen im Fachbereich Architektur. Er ist Mitglied beim BBK Mittelhessen und engagiert sich beim Kunstturm Mücke.
Weitere Werke in Gießen: vor dem Mathematikum, im OHM, Gemeinschafts-Kunstwerk im Fraunhofer-Institut am Leihgesterner Weg mit Andreas Walther und Henry Kreiling.

Literaturhinweise
Zum Künstler: www.thomas-vinson.com, 1.Band der „Gießener Kunstreihe“ des städt. Kulturamts Februar 2016; zum hier beschriebenen Werk in Uniforum (dkl), Reihe UniKunst-DenkMal Nr.81, Februar 2023.
Auswahl zu Ausstellungen in Gießen: Gießener Allgemeine Zeitung (GAZ) 23.9.2021 Kunst zweier Geistesverwandter, Thomas Vinson und Imre Kocsis im KiZ Kultur im Zentrum, Gießen); GAZ 12.11.2015 Das Ordnen von Details, Ausst. im Uni-Klinikum Gießen; GAZ 29.9.2003 Freude am Experimentieren in Miniaturen, Ausst. in Galerie Dietgard Wosimsky.

Autorin: Dagmar Klein, Oktober 2023

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