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"Europa"- Skulptur

Objekt: Europa auf dem Stier (Knossos)
Standort: Löbershof, Platzgestaltung | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Innenstadt, Zentrum
Künstler: Wim Steins, Kerkrade/Nl
Material: Bronzeguss, auf hohem Sockel
Entstehung: vermutlich vor 1994, Ankauf durch Spenden
Aufstellung: Mai 1994
Eigentümer: Stadt Gießen

Beschreibung: Auf einem hohen Metallsockel, räkelt sich eine nackte Frau auf dem Rücken eines sich aufbäumenden Stieres. Das ist kein laufender oder kämpfender Stier, sondern einer der durchs Wasser schwimmt, wie es die griechische Mythologie von Europa und dem Stier (=Zeus) berichtet. Die auf dem Rücken liegende Frauengestallt, in der Mythologie die phönizische Prinzessin Europa, wirkt wie eine Balletttänzerin, sie balanciert nicht nur ihr eigenes Körpergewicht, sondern hält auch noch eine weiße Kugel in ihren Händen. Man mag darin die Weltkugel sehen und den Gründungsmythos des europäischen Gedankens.
Der ursprüngliche Werktitel "Knossos", das ist die Kultstätte auf Kreta, die als Wiege der europäischen Kultur gilt, hat sich nicht durchgesetzt. Üblicherweise wird von Europa auf dem Stier gesprochen.
Da die Skulptur über Kopfhöhe der Betrachter*innen angebracht ist, lässt sich das Dargestellte nicht von oben anschauen, wie man überhaupt diese Skulptur nicht von einem Standort aus erfassen kann. Dem Künstler geht es um die Verwandlung menschlicher Werte in Form und Bewegung, schrieb ein Kritiker. Die dynamisch-kraftvolle Gestaltung der oft nur torsohaft dargestellten Figuren entsteht mit linearem Schwung und grob aufgerissenen Oberflächen.

zur Entstehung: Der Löbershof gehört zur Stadtentwicklung am Burggrabenviertel (siehe auch die Werke von Robert Mayr). In diesem Fall ist von einer Jury nichts überliefert, der Ankauf der Skulptur wurde über Spenden finanziert. Der Künstler war bei der Enthüllung durch OB Manfred Mutz anwesend, die Rede hielt Günter Kämpf, Verleger des Anabas-Verlag Gießen. Kerkrade war eine von Gießens europäischen Partnerstädten, in den Jahren 1975 bis 2006.

Künstler-Vita: Wim Steins, geboren 1953 in Kerkrade, der niederländischen Partnerstadt von Gießen. Er studierte Bildhauerei an der Akademie in Maastricht 1972-1976, arbeitete zunächst als Goldschmied, seit 1978 ausschließlich als Bildhauer. Seine Werke sind in großen internationalen Sammlungen. Sein Hauptthema ist der Stier als Topos für männliche Kraft und Gewalt, aber auch der weibliche Torso und Abstraktionen zum Motiv Balance. Er schuf filigrane Kleinplastiken wie überlebensgroße Skulpturen für öffentliche Plätze.
weitere Werke in Gießen: im OHM Kleinplastik

Literaturhinweise:
zur Enthüllung der Skulptur: Gießener Anzeiger 24.5.1994, Gießener Allgemeine 25.5.1994
zum Künstler: www.wimsteinsart.com

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