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"Religiöse Figur" - Gießener Kunstweg 

Objekt: Bronzeplastik, Kunst am Bau
Standort: Phil.2 – am Ende des Kunstwegs, vor Gebäude C | Standort in der Karte
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Schiffenberger Weg
Künstler: Karl Bobek, Maroth / Lahn
Material: Bronzeguss auf Steinsockel, Höhe Figur 2,5 Meter
Entstehung: 1967
Aufstellung: 1989
Eigentümer: Justus-Liebig-Universität Gießen, Land Hessen

Beschreibung
Die hoch aufragende Bronzefigur am Ende des Kunstwegs lässt trotz reduzierter Formgebung den menschlichen Körper erkennen. Der Künstler Karl Bobek thematisiert mit der aufgerissenen Oberfläche die Vergänglichkeit des Körpers, zugleich tragen die Lichtreflexionen zur ‚Verlebendigung’ der ansonsten statuarischen Gestalt bei, die einen ruhigen Schlussakzent am Ende des Kunstwegs setzt.
Der Ursprung für die ‚Religiöse Figur’ war eine Studie für eine Marienfigur im Kloster Nemi /Italien. Bei der Abnahme der Gipse war das Kind abgebrochen, was Bobek als Ausgang für eine Neugestaltung nutzte. Die neue Figur sollte den vegetabilen Wachstumsprozess deutlich zum Ausdruck bringen. Der Titel „Religiöse Figur“ wurde ihr erst bei der Aufstellung in Gießen gegeben. Bobek sei über die Bezeichnung nicht glücklich gewesen, berichtet sein Biograf Markus Knappe. Die Bezeichnung als „Vegetabile Figur“ wäre vermutlich passender.

Künstler-Vita
KARL BOBEK, geb. 1925 in Berlin, gest. 1992 in Maroth/Lahn. Er studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Berlin (1949-1955), war Meisterschüler von Renée Sintenis. Ab 1954 gab er Kunstunterricht in Berlin, von 1963 bis 1972 war er Professor in Düsseldorf, danach zog er sich nach Maroth im Westerwald zurück. Seine letzten Lebensjahre waren von der Parkinson-Krankheit überschattet. Er war beteiligt an der Fertigung der Attika-Figuren für den Wiederaufbau von Schloss Charlottenburg in Berlin, er schuf zahlreiche Figuren für den öffentlichen Raum, ebenso Porträts. Mit seinem figurativen Arbeiten blieb er Außenseiter in der von der Abstraktion dominierten Kunstszene.
Weitere Werke in Gießen Umgebung: nein

Zum Kunstweg am Philosophikum
Der Kunstweg am Philosophikum macht seit den 1980er Jahren unterschiedliche Skulptur-Auffassungen erfahrbar. 15 zumeist freistehende Skulpturen sind entlang eines sich schlängelnden Weges erlebbar. Diese Besonderheit der Justus-Liebig-Universität Gießen verdankt sich der gezielten Planung ab 1982 als Teil des „Sonderbaufonds zur künstlerischen Ausgestaltung und Ausstattung von Gebäuden des Landes Hessen“, landläufig unter Kunst-am-Bau bekannt. Die Gelder für die Kunst am Philosophikum wurden gebündelt und nicht auf die diversen Gebäude verteilt, was Kunst häufig der öffentlichen Wahrnehmung entzieht.
Idee und Konzept verdanken sich dem 1979-1986 an der Gießener Universität lehrenden Kunsthistoriker Prof. Dr. Gottfried Boehm. In den Kunstweg integriert wurde der „Wiehernde Hengst“ von Gerhard Marcks, der bereits 1974 seinen Aufstellungsort vor dem Haupteingang des Philosophikum 1 fand, ebenso zwei Werke im Foyer der Universitätsbibliothek. Der letzte Neuzugang war 2004 mit den Plaketten von Norbert Radermacher auf dem Platz zwischen den Phil-2-Gebäuden zu verzeichnen. Wegen der Baumaßnahmen auf dem gesamten Campus wurden seit 2018 Veränderungen nötig, die auch Kunstwerke betreffen.

Literaturhinweise
Gießener Anzeiger, 31.10.1989 (-ke), Kunstweg zwischen Mensch und Gefährt, Arbeiten von Karl Bobek und Bruno K. auf dem Campus; Der Gießener Kunstweg, Band IX der Gießener Beiträge zur Kunstgeschichte, hrsg.v. Norbert Werner, Gießen 1994; JLU-Kunstweg-Flyer, mehrere Auflagen, letzte 2014; Wikipedia-Eintrag (kurz); Dissertation „Der Bildhauer Karl Bobek – Leben und Werk“ von Markus Knappe, Universität Karlsruhe 2000, darin zur Figur auf dem Kunstweg Gießen S.68, pdf im download publikationen.bibliothek.kit.edu/35332000

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