Erleben

Seiteninhalt

Möchten Sie Inhalte von https://giessen.maps.arcgis.com/ laden?

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

"Wandlung III" - Skulptur

Objekt: Skulptur, Diabas
Standort: Obere Wiese zwischen Dekanat u. Cafeteria
Stadtteil/Bezirk: Östliches Stadtgebiet, zwischen Licher Straße u. Alter Steinbacher Weg
Künstler: Alf Becker, damals Allendorf/Lumda, heute Hasselberg/Ostsee
Material: Diabas
Entstehung: 1989
Aufstellung: Dez. 1997
Eigentümer: Leihgabe des Künstlers

Beschreibung
Die Bodenskulptur von Alf Becker ist eine Ausnahme in Bezug auf die Herkunft und Material. Alf Becker war derjenige, der das Bildhauer-Symposion angeregt und organisiert hat. Seine Skulptur wurde direkt im Steinbruch verkauft. Da er sich an der Präsentation auf dem Campus der Rechtswissenschaften beteiligen wollte, brachte er ein mehrteiliges Werk aus seinem Atelier. Die liegenden Quadratkuben liegen im Gras, daher sieht man sie je nach Grashöhe manchmal nicht. Aus der urprünglich gerade verlaufenden Reihe ist eine gebogene Linie geworden. Ihm geht es bei dieser Arbeit um die Sensibilisierung für Oberflächen, deren Schliff und Wölbung sich um winzige Grade unterscheiden. Der Standort in der Natur ist typisch für ihn, die Möglichkeit zum Spüren mit den Händen ebenso.

Künstler-Vita
ALF BECKER lebte viele Jahre in Allendorf/Lumda, im Umland von Gießen. Geboren 1953 im Burgwald, studierte er Grafik und Bildhauerei an der Folkwangschule Essen. Seit 1980 ist er als freischaffender Bildhauer tätig. Er organisierte mehrere Bildhauer-Symposien im Steinbruch Londorf. Zu seinen Ausstellungen gehören zwei in Gießen: 1985 in der Kunsthalle/Kongresshalle, 2009 im Oberhessischen Museum/Altes Schloss. 2012 zogen er und seine Lebensgefährtin, die Malerin Susanne Tack, nach Norddeutschland. Sie eröffneten den Kunstraum Skulpturengarten in Hasselberg nahe der Ostsee.
Weitere Werke in Gießen: Gießener Kopf (Toni Hämmerle) in Stephanstraße, Skulptur am neuen Rathaus, Obelisk im Schiffenberger Tal am Klingelbach, mehrere Skulpturen im Oberhessischen Museum/Altes Schloss.
In der Nachbarstadt Wetzlar: eine große Stahlskulptur auf dem Bahnhofsvorplatz.

Kunst auf dem Ju-Wi-Campus
- Pressemitteilung 1997: „Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen wurden im Dezember 1997 auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Licher Straße aufgestellt. Die Skulpturen sind das Ergebnis eines Bildhauer-Symposions, das im Oktober 1997 im Londorfer Steinbruch der Basaltwerke Gießen-Buseck stattfand. Auf Anregung des Bildhauers Alf Becker hatte es der Geschäftsführer der Basaltwerke, Siegfried Diehl, jungen Bildhauerinnen und Bildhauern ermöglicht, drei Wochen lang dort zu wohnen und zu arbeiten. Kostenlos stellte er ihnen bis zu zehn Tonnen schwere Basaltsteine zur Verfügung und sorgte dafür, dass diese jederzeit umgesetzt werden konnten. Am Ende des Symposions verabredete der Präsident der Justus-Liebig-Universität Prof. Heinz Bauer, mit den Künstlerinnen und Künstlern, die Aufstellung der Skulpturen für mindestens ein Jahr zu organisieren. Gemeinsam mit dem Direktor des Staatsbauamtes, Gerd Römer, und dem Leiter des Kulturamtes, Dr. Friedhelm Häring, sowie mit Zustimmung der Fachbereiche wurde entschieden, dass die Skulpturen auf dem Gelände der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften platziert werden sollen. (…)“
- Ergänzung: Durch Vermittlung von Gerd Römer wurden aus dem Sonderbaufonds Hessen angekauft: die Skulpturen von Petra Lange und Gisela Jäckle. Das JLU-Dekanat Recht erwarb den Stein von Michaela Hagen. Von zehn Symposion-Teilnehmern beteiligten sich drei nicht an der Aufstellung in Gießen, Marc Bertram ließ seine Skulptur nach zwei Jahren abholen. Die verbliebenen Skulpturen fanden keine Käufer, blieben jedoch vor Ort. In der Presse wurde die Aktion sogleich als „Zweiter Skulpturenpark“ bezeichnet. Es folgten jedoch keine vergleichbaren Aktivitäten wie beim Kunstweg am Philosophikum, das Ensemble ist daher weitgehend unbekannt. Eine wichtige Quelle zum Symposion ist der Bericht des Journalisten Wolfgang Toepfer für die Zeitschrift Naturstein. Er hat das gesamte Symposion begleitet, fotografisch und mit Interviews.

Literaturhinweise
Zum Künstler: www.alfbecker.de
Berichte zum 1. Londorfer Bildhauer-Symposion: GAZ 12.5.1997 (av), Steinbruch wird zum überdimensionalen Museum (Ankündigung); GAZ 30.7.1997 (rüg), Vom „Schiffsbug“ zur Kommunikation in Stein (Start); Zeitschrift Naturstein 10/97, Wolfgang Toepfer, Bildhauer in Basalt, S. 54-59;
Zum Aufstellen auf dem JuWi-Gelände (Pressemitteilung): GA xx.Dez.1997, An der JLU entsteht ein zweiter Skulpturenpark; GAZ 10.12.1997, Acht zum Teil tonnenschwere Skulpturen aufgestellt.
Wiederentdeckt 2016: GAZ 10.5.2016, Dagmar Klein, Als zweiter Kunstweg angedacht.

Autorin: Dagmar Klein, Oktober 2023

Newsletter

Bestellen Sie sich hier den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.